Physiotherapie an der BFH – ein durchdachtes Konzept!

BFHGesundheitJPG Professor Stephan Schiltknecht, der Ausbildungsleiter des Studiengangs Physiotherapie, empfängt mich in seinem kleinen Büro im 4. Stock. Gross und grossartig sind dafür die Ideen, die wohl hier in den letzten Jahren geboren wurden.

Die positive Lernspirale beginnt bereits vor Eintritt: Und zwar mit einem professionell gestalteten Numerus Clausus, der neben den klassischen Multiple Choice-Aufgaben in einer ganzen Serie von Multiple Mini Interviews herauszufinden versucht, wer für den Studiengang in Frage kommt. Schwerpunkte sind dabei auch Schlüsselkompetenzen wie Umgang mit Menschen und Kommunikation. Ca. ein Viertel der KandidatInnen werden dann auch tatsächlich in den Lehrgang aufgenommen. Eine strenge Selektion also, die jedoch dazu führt, dass die Dropout-Rate mit ca. 4% extrem tief ist. Die Zusammensetzung der jeweiligen Jahrgänge ist vielfältig: ca. 60% haben eine gymnasiale Matura gemacht, ca. 40% eine Berufs- oder Fachmaturität. Diese Kombination sei, so Schiltknecht, eine grosse Bereicherung für den jeweiligen Studiengang.

5 Ressorts für eine optimale Organisation und Begleitung

  1. Ausbildung: Mit grosser Sorgfalt werden die verschiedenen Ausbildungselemente aufeinander abgestimmt.
  2. Praxisausbildung: Der Praxisbezug wird gross geschrieben. Besonders ab dem Herbst des zweiten Jahres durchlaufen die Studierenden Praktika in Spitälern.
  3. Wissenschaftliches Arbeiten: Schwerpunkt neben der Praxis ist jedoch auch der Bezug zur Theorie. Es geht darum, dass die Studierenden wissenschaftliche Studien verstehen und dann auch praktisch umsetzen können, aber es geht auch darum, dass sie selber in der Lage sind, eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Bachelor-Arbeit zu schreiben.
  4. Qualifikation und Prüfung: Diese Abteilung stellt sicher, dass die gewählten Prüfungsformen den Ausbildungselementen entsprechen. Und diese sind sehr vielfältig!
  5. Studienbegleitung: Der Begleitung der Studierenden kommt an der BFH eine grosse Bedeutung zu. Einerseits bietet die Studienbegleitung ergänzende Workshops zu verschiedenen Themen. Zudem wird allen Studierenden ein Mentor aus dem Dozententeam zugewiesen und eine Studierende/ein Studierender aus den höheren Semestern ist Ansprechperson für die jeweils „Neuen“.

Ausbildungselemente (didaktisch, nicht inhaltlich)

PBL

Prof. Stephan Schiltknecht zeigt die 7 Schritte des PBL

Konzeptvorlesungen, begleitetes Selbststudium, Tutorien (Sieben Schritte des Problem Based Learning, beinhaltend eine Situationsanalyse, Lösungen und Austausch), Skills-Training, Übungsunterricht (inkl. Supervision durch Dozierende) sowie Kommunikationstraining.

„Die Ausbildungselemente sind vielfältig, die Kompetenznachweise darauf abgestimmt!“ Prof. S. Schiltknecht

Kompetenznachweise

Schriftliche, mündliche und praktische Prüfungen. Teilkompetenznachweise können u.a. Testfragen, OSCE (Objective Structured Clinical Evaluation), Projektarbeiten, Kommunikationsprüfungen oder Referate sein.

Auch der Reflexion des eigenen Lernprozesses kommt eine grosse Bedeutung zu. Insbesondere werden die Portfolios reflektiert, aber auch beim PBL spielt die Reflexion eine entscheidende Rolle.

Und wie geht’s weiter? Die Physiotherapie wird, ähnlich wie andere Gesundheitsberufe, immer interprofessioneller: Die Schnittstellen und die damit verbundene Kommunikation, auch schriftlich, führt dazu, dass  kaufmännische Kompetenzen immer wichtiger werden.

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